Hallo,
ich arbeite schon lange an der Frage, wie man Games Workshop Farben am besten auf seiner Miniatur zusammenbringt. Dazu gibt es im Internet und auch hier im TDPainted von Georc zahllose Hinweise auf Farbharmonien, Farbenklang, Komplementärfarben. Die große Frage bleibt jedoch, was man mit dem ausgedruckten oder gekauftem Farbkreis tun soll, wenn man vor seinem kleinen Regal an ausgewählten Games Workshop Farben steht. Jeder von euch weiß, dass die Farben anders aussehen, wenn sie auf die Miniatur aufgebracht wurden. Viele behelfen sich mit einem Farbkleks auf der Farbdose, um die Farbe im getrockneten Zustand einschätzen zu können.
Leider hilft auch das nicht viel, wenn man den Farbkreis ausgedruckt hat, denn der Drucker kann nur einen kleinen Bereich des sichtbaren Spektrums an Farben abbilden und deshalb auch nur eine Näherung der Farben wiedergeben. Meist erfolgen zwischen dem Speichern eines Farbkreises in einem bestimmten Format, wie z.B. PDF, der Darstellung auf dem Bildschirm oder dem Ausdruck auf dem heimischen Tintelstrahldrucker diverse Modifikationen des Farbraums, so dass man davon ausgehen kann, dass der schließlich ausgedruckte Farbkreis nur begrenzt verwendbar ist. Besser wäre es, sich für kleines Geld einen Farbkreis zu kaufen. Aber auch dann fällt noch immer die Einordnung der Games Workshop Farben auf dem Farbkreis schwer.
Mein langfristiges Ziel war und ist es, diesem Problem Einhalt zu gebieten. Ich bin an einem Punkt angelangt, an dem ich gerne von euch Feedback hätte, ob der von mir eingeschlagene Weg auf lange Sicht überhaupt eine Hilfestellung darstellt.
Was ist das Ziel?
Darstellung der verwendeten Acrylfarben auf einem Farbkreis unabhängig von Betrachter oder geräteabhängiger Einschätzung des Farbtons/Helligkeit.
Was ist zu tun?
1. Auftragen der Acrylfarben auf ein Testkarte.
2. Beleuchtung der Acrylfarben mit normierter Lichtquelle.
3. Vermessung der Reflexionsspektren unter der normierten Lichtquelle.
4. Konvertierung in einen passenden Farbraum, dessen Farbanordung möglichst gleichabständig den wahrnehmungsphysiologischen Farbunterschied repräsentiert und Aufschluss über das Mischverhalten der Farben gibt.
Was ist passiert?
Ich habe die Games Workshop Farben, die ich besitze in 5 Schichten deckend auf eine Testkarte aufgebracht und beschriftet. Dabei habe ich zwischen jeder Farbe penibelst darauf geachtet den Pinsel in mehreren Zwischenbädern, mit Pinselseife und destilliertem Wasser zu reinigen.
[fullalbumimg:d9051c5038]1405[/fullalbumimg:d9051c5038]
Dann habe ich die einzelnen Farben der Farbtafel mit einem Eye One Spektralphotometer an jeweils 5 Punkten vermessen.
[fullalbumimg:d9051c5038]1406[/fullalbumimg:d9051c5038]
Die erhaltenen Reflexionsspektren habe ich jeweils gemittelt und in den Lab-Farbraum transformiert. Ich möchte an dieser Stelle (noch?) nicht auf den Lab-Farbraum eingehen.
Aus der zweidimensionalen Ansicht der Aufteilung in die Grün-Rot Achse (a*) und Blau-Gelb Achse (b*) erhoffe ich nun Rückschlüsse auf das Mischverhalten der Farben ziehen zu können. Verbindet man z.B. zwei Farborte durch eine Linie, die durch das Zentrum des Farbkreises geht, so sind sie als Komplementärfarben anzusehen. Im Beispiel wären dies beispielsweise näherungsweise 33 Scorpion Green und 26 Liche Purple oder auch 24 Ice blue und 18 Fiery Orange. Je weiter sich eine Farbe vom Zentrum entfernt befindet, desto stärker gesättigt ist sie.
[fullalbumimg:d9051c5038]1410[/fullalbumimg:d9051c5038]
Zusätzlich habe ich die Farben auf der Grün-Rot Achse gegen ihre Luminanz ("Helligkeit") aufgetragen. Auf der Verbindungslinie zweier Farben erkennt man, ob die Farbe aufhellt oder abdunkelt. Für 33 Scorpion Green und 26 Liche Purple erkennt man, dass die Mischung mit Liche Purple das Scorpion Green nicht nur entsättigt, sondern auch abdunkelt. 24 Ice blue und 18 Fiery Orange besitzen eine ähnliche Luminanz und die Mischung wird damit lediglich entsättigen.
[fullalbumimg:d9051c5038]1409[/fullalbumimg:d9051c5038]
Es fällt auf, dass man die Farben eigentlich in einem 3D Raum anordnen muss (L-Achse, a*-Achse und b*-Achse), allerdings ist die Nutzbarkeit auf dem Bildschirm nur gegeben, wenn man die Ansicht dann auch drehen kann, deshalb habe ich die 3D Ansicht aus einer Perspektive hier nicht gepostet.
So, nun ist eure Hilfe gefragt. Ich suche Maler, die Interesse daran haben den von mir erzeugten Farbkreis auszuprobieren und mir Feedback zu geben. Zum einen möchte ich damit herausfinden, ob der Farbkreis eine Hilfe darstellt und zum anderen Fehler in meiner Programmierung aufdecken, die auf falsche Farborte hinweisen könnten. Die in den Grafiken dargestellten Farben sind srgb Approximationen der Originalfarben. Sie dienen lediglich als grobe Orientierung. Der Farbort ist viel entscheidender als die Farbe, die ihr beim Ausdruck oder auf dem Bildschirm seht!
Da ich schon eine ganze Menge Arbeit reingesteckt habe würde ich mich über euer Feedback freuen. Ich habe übrigens Games Workshop Farben benutzt, weil ich fast nur GW Farben besitze. Natürlich würde ich das ganze auch für z.B. Vallejo Farben machen...es müsste sich nur ein edler Spender finden .
Wenn das ganze Thema überhaupt für jemanden von Interesse ist, dann würde ich die Tage besser aufgelöste PDFs des Farbkreises und der Luminanz online stellen, so dass man die Farborte und Zahlen deutlich besser erkennt.
Mit den Reflexionsspektren der Farben kann man übrigens noch einiges mehr anstellen. So kann man ausrechenen, wie Farben unter verschiedenen Lichtquellen wirken, z.B. Halogen oder einer Glühlampe. Des Weiteren könnte man Mischfarben errechnen und als sRGB (mit den obigen erwähnten Einschränkungen) Farbtafeln speichern.
Liebe Grüße
Grumbler
PS: Mir ist gerade in der Legende die Farbe "Komisches Schwarz" aufgefallen...das ist Deadly Nightshade .
ich arbeite schon lange an der Frage, wie man Games Workshop Farben am besten auf seiner Miniatur zusammenbringt. Dazu gibt es im Internet und auch hier im TDPainted von Georc zahllose Hinweise auf Farbharmonien, Farbenklang, Komplementärfarben. Die große Frage bleibt jedoch, was man mit dem ausgedruckten oder gekauftem Farbkreis tun soll, wenn man vor seinem kleinen Regal an ausgewählten Games Workshop Farben steht. Jeder von euch weiß, dass die Farben anders aussehen, wenn sie auf die Miniatur aufgebracht wurden. Viele behelfen sich mit einem Farbkleks auf der Farbdose, um die Farbe im getrockneten Zustand einschätzen zu können.
Leider hilft auch das nicht viel, wenn man den Farbkreis ausgedruckt hat, denn der Drucker kann nur einen kleinen Bereich des sichtbaren Spektrums an Farben abbilden und deshalb auch nur eine Näherung der Farben wiedergeben. Meist erfolgen zwischen dem Speichern eines Farbkreises in einem bestimmten Format, wie z.B. PDF, der Darstellung auf dem Bildschirm oder dem Ausdruck auf dem heimischen Tintelstrahldrucker diverse Modifikationen des Farbraums, so dass man davon ausgehen kann, dass der schließlich ausgedruckte Farbkreis nur begrenzt verwendbar ist. Besser wäre es, sich für kleines Geld einen Farbkreis zu kaufen. Aber auch dann fällt noch immer die Einordnung der Games Workshop Farben auf dem Farbkreis schwer.
Mein langfristiges Ziel war und ist es, diesem Problem Einhalt zu gebieten. Ich bin an einem Punkt angelangt, an dem ich gerne von euch Feedback hätte, ob der von mir eingeschlagene Weg auf lange Sicht überhaupt eine Hilfestellung darstellt.
Was ist das Ziel?
Darstellung der verwendeten Acrylfarben auf einem Farbkreis unabhängig von Betrachter oder geräteabhängiger Einschätzung des Farbtons/Helligkeit.
Was ist zu tun?
1. Auftragen der Acrylfarben auf ein Testkarte.
2. Beleuchtung der Acrylfarben mit normierter Lichtquelle.
3. Vermessung der Reflexionsspektren unter der normierten Lichtquelle.
4. Konvertierung in einen passenden Farbraum, dessen Farbanordung möglichst gleichabständig den wahrnehmungsphysiologischen Farbunterschied repräsentiert und Aufschluss über das Mischverhalten der Farben gibt.
Was ist passiert?
Ich habe die Games Workshop Farben, die ich besitze in 5 Schichten deckend auf eine Testkarte aufgebracht und beschriftet. Dabei habe ich zwischen jeder Farbe penibelst darauf geachtet den Pinsel in mehreren Zwischenbädern, mit Pinselseife und destilliertem Wasser zu reinigen.
[fullalbumimg:d9051c5038]1405[/fullalbumimg:d9051c5038]
Dann habe ich die einzelnen Farben der Farbtafel mit einem Eye One Spektralphotometer an jeweils 5 Punkten vermessen.
[fullalbumimg:d9051c5038]1406[/fullalbumimg:d9051c5038]
Die erhaltenen Reflexionsspektren habe ich jeweils gemittelt und in den Lab-Farbraum transformiert. Ich möchte an dieser Stelle (noch?) nicht auf den Lab-Farbraum eingehen.
Aus der zweidimensionalen Ansicht der Aufteilung in die Grün-Rot Achse (a*) und Blau-Gelb Achse (b*) erhoffe ich nun Rückschlüsse auf das Mischverhalten der Farben ziehen zu können. Verbindet man z.B. zwei Farborte durch eine Linie, die durch das Zentrum des Farbkreises geht, so sind sie als Komplementärfarben anzusehen. Im Beispiel wären dies beispielsweise näherungsweise 33 Scorpion Green und 26 Liche Purple oder auch 24 Ice blue und 18 Fiery Orange. Je weiter sich eine Farbe vom Zentrum entfernt befindet, desto stärker gesättigt ist sie.
[fullalbumimg:d9051c5038]1410[/fullalbumimg:d9051c5038]
Zusätzlich habe ich die Farben auf der Grün-Rot Achse gegen ihre Luminanz ("Helligkeit") aufgetragen. Auf der Verbindungslinie zweier Farben erkennt man, ob die Farbe aufhellt oder abdunkelt. Für 33 Scorpion Green und 26 Liche Purple erkennt man, dass die Mischung mit Liche Purple das Scorpion Green nicht nur entsättigt, sondern auch abdunkelt. 24 Ice blue und 18 Fiery Orange besitzen eine ähnliche Luminanz und die Mischung wird damit lediglich entsättigen.
[fullalbumimg:d9051c5038]1409[/fullalbumimg:d9051c5038]
Es fällt auf, dass man die Farben eigentlich in einem 3D Raum anordnen muss (L-Achse, a*-Achse und b*-Achse), allerdings ist die Nutzbarkeit auf dem Bildschirm nur gegeben, wenn man die Ansicht dann auch drehen kann, deshalb habe ich die 3D Ansicht aus einer Perspektive hier nicht gepostet.
So, nun ist eure Hilfe gefragt. Ich suche Maler, die Interesse daran haben den von mir erzeugten Farbkreis auszuprobieren und mir Feedback zu geben. Zum einen möchte ich damit herausfinden, ob der Farbkreis eine Hilfe darstellt und zum anderen Fehler in meiner Programmierung aufdecken, die auf falsche Farborte hinweisen könnten. Die in den Grafiken dargestellten Farben sind srgb Approximationen der Originalfarben. Sie dienen lediglich als grobe Orientierung. Der Farbort ist viel entscheidender als die Farbe, die ihr beim Ausdruck oder auf dem Bildschirm seht!
Da ich schon eine ganze Menge Arbeit reingesteckt habe würde ich mich über euer Feedback freuen. Ich habe übrigens Games Workshop Farben benutzt, weil ich fast nur GW Farben besitze. Natürlich würde ich das ganze auch für z.B. Vallejo Farben machen...es müsste sich nur ein edler Spender finden .
Wenn das ganze Thema überhaupt für jemanden von Interesse ist, dann würde ich die Tage besser aufgelöste PDFs des Farbkreises und der Luminanz online stellen, so dass man die Farborte und Zahlen deutlich besser erkennt.
Mit den Reflexionsspektren der Farben kann man übrigens noch einiges mehr anstellen. So kann man ausrechenen, wie Farben unter verschiedenen Lichtquellen wirken, z.B. Halogen oder einer Glühlampe. Des Weiteren könnte man Mischfarben errechnen und als sRGB (mit den obigen erwähnten Einschränkungen) Farbtafeln speichern.
Liebe Grüße
Grumbler
PS: Mir ist gerade in der Legende die Farbe "Komisches Schwarz" aufgefallen...das ist Deadly Nightshade .
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