Review: Privat-Workshop bei Raffaele Picca aka Raffa aka Picster
oder: "Der schönste Tag in meinem Leben"
In den letzten zwei Wochen war es hier im Forum etwas ruhiger um mich. Seit Donnerstag letzter Woche war ich nämlich nur unterwegs - Vatertagspinseln bei Heiko im Wu Dao mit anschließendem Workshop von Kringelmeister Stephan Rath. Direkt im Anschluss ging es dann zur Wohnungssuche nach Berlin. Dank der Mobilcom ohne Internetzugang für mein Tablet.
Und nach meiner Rückkehr in den Norden Deutschlands blieben mir genau 4 Stunden, bis mein Zug Richtung Augsburg ging - zum nächsten Mal-Event: Privat-Workshop bei Raffaele Picca aka Picster.
Privat-Workshop....
Bei Raffa....
Ich....... :shock:
OMGOMGOMG!
Und nun sitze ich im ICE und fahre leider schon wieder zurück nach Hause. Aber ich bin glücklich. Und zwar sehr!
Aber erst einmal alles der Reihe nach: Wie kommt der Präsi überhaupt dazu, beim Raffa privat lernen zu können?
Nach dem HvB rief mich Raffa, den ich zuvor eigentlich eher flüchtig kannte, an. Er hatte gehört, dass ich nach meiner 2-jährigen Abwesenheit schnell wieder ins Malen zurückkommen wollte. Raffa und sein affiger Jungle-Partner Roman aka Jarhead sind damit angefangen, "interessierten Malern" Einzelworkshops anzubieten und darum fragte er mich: "Vielleicht wäre sowas für Dich interessant?"
Interessant? Bei einem der derzeit besten Malern lernen zu können? Öhm,... ja?!? Der Zeitraum, den ich zur Zusage benötigte, war selbst mit modernsten Chronografen kaum messbar.
Wer Raffa nicht kennt, darf hier mal ein paar Stunden in seiner CMON Galerie sabbern.
Also ging es morgens um kurz nach 6h auf die 5-stündige Reise nach Augsburg. Die Deutsche Bahn hatte es auf Grund eines katastrophalen Computerfehlers versäumt, sich zu verspäten und kam daher - für alle Beteiligten unerwartet - auf die Minute púnktlich an. Am Bahnsteig warteten schon die beiden Jungle-Bewohner auf mich. Der Bürgermeister der Stadt Augsburg hielt eine kurze Rede, während ich der tanzenden Trachtengruppe zusah, die das Empfangskomittee zu meiner Belustigung eingeladen hatte.
Dünn ürst mül ünün Döner könkret krass verdrückt. Nümnümnüm.
Wie viele von euch wissen, wohnen Raffa und Roman aus Sicherheitsgründen in zwei getrennten Wohnungen nebeneinander. Würde man die Trennwand zwischen den Wohnungen entfernen, käme es wie bei einem taktischen nuklearen Sprengkopf zur Überschreitung einer kritischen Masse, die zu einer unaufhaltsamen kreativen Kettenreaktion führen würde, deren Folgen nicht auszudenken wären. Nach einer kurzen Sicherheitseinweisung wurde ich auf der bequemsten Matratze diesseits von Eroticon VI, direkt in Raffas schöner Wohnung, einquartiert.
Tag 1:
Am geräumigen und mit drei künstlichen Sonnen beleuchteten Maltisch ging es dann am Nachmittag zur Sache. Ich hatte der sympathischen Malgottheit ein paar meiner Minis zur Analyse mitgebracht. Anhand der Minis konnte Raffa dann einschätzen, woran wir als erstes arbeiten würden.
Meine Probleme lagen unter anderem in zu dünnen Farben (nicht wirklich ein Problem, aber für mich nicht die gewünscht Malweise), zu breiten Verlaufsstrecken (breite Lichter), fehlende Kontraste aller Art und insgesamt mangelhafter Detailarbeit.
Ein weiter Problem lag darin, dass wir Schwierigkeiten hatten zu ermitteln, was Raffa NICHT kann. Kochen z.b. kann er nämlich auch. Und wie! Gourmetköche in ganz Deutschland sind froh, dass er sich doch eher dem Figurenmalen widmet - aus Angst um Ihre Arbeitsplätze.
Während Raffa kochte, vergriff ich mich erst mal an den Minis in seiner Vitrine. Ich hatte noch nie im Leben soviel Angst, etwas kaputt zu machen. Die Meisterwerke so nah sehen und fotografieren zu können war einmalig und motivierte mich, selbst endlich den Pinsel nass zu machen.
Nach dem wahrlich präsidialen Mal ging es dann auch gleich zur Übungsfigur, auf die Raffa und ich uns im Vorfeld geeinigt hatten:
Der Gnom Airtis von Enigma.
Mein Gnom brachte eine gewisse Geschichte mit sich. Er war die erste Workshop-Figur, die ich jemals bemalt hatte. Es war glaube ich im Frühjahr 2007 in Berlin, als kein anderer als Jeremie Teboul Bonamante uns "it is shiiit" an den Kopf warf. Der Kreis schließt sich damit.
Wie alle meiner Workshopminis wurde auch der Gnom von Jeremie natürlich nie fertiggestellt.
Also erst mal mit Airbrushreiniger entfärben, ein paar Macken ausbessern und das Base etwas basiger machen. Dann mit dem Airbrush grundieren. Geht viel besser als mit dem Pinsel oder der Spraydose.
Und schon ging es an das, was den Gnom ausmacht: die Haut zu malen. Nach einer kurzen Einführung über die raffasche Malweise, die sehr hilfreich mit Live-Demonstrationen in Photoshop begleitet wurde, wurden die Pinsel gespitzt. Raffa malt ähnlich wie Derwish mit recht dicken Lasuren, bei denen er Zwischenfarben anlegt, um butterweiche Blendings aus dem Ärmel zu schütteln. Ich kam zum ersten mal wirklich gut mit der Technik zurecht - hatte ich doch vorher nur mit homöopathischer Verdünnung gearbeitet.
Bis ca. 4h morgens wurde so gemalt, gefachsimpelt, die Pinselhaltung korrigiert, per Photoshop gelehrt und gelernt und generell viel Spaß gehabt. Und das Ergebnis war die geilste Haut, die ich jemals bemalt habe. Glücklich und übermüde schlief ich dann durch die Nacht, an deren Ende Brezen und Kaffee auf mich warteten.
All inclusive 5 Star VIP Event! Hey, ich bin der Präsident, Baby!
Tag Zwei:
Heute machen wir die Haare schön! Es gab recht viele Ausflüge in die Maltheorie: Blenden, Licht, Highlights, Farben, Lasuren mit und ohne Airbrush. Vieles davon wurde mittels Photoshop-Erklärungen verständlich gemacht. Einiges wusste ich, vieles war mir aber nicht bewusst. Ein kleiner, aber feiner Unterschied, denn: "In theory, there is no difference between theory and practice. In practice, there is."
Es war eigentlich erstaunlich, wie lange wir an relativ kleinen Flächen gearbeitet haben (oder mehr ich). Aber gerade bei der Detailarbeit hat Raffa mir immer wieder direkt über die Schulter geguckt und korrigierend eingegriffen. Gegenüber dem klassischen Workshop ein unschätzbarer Vorteil. One-on-one-extreme-close-quarter-brushing. Sogar Dinge wie die Pinselhaltung- und Führung wurden angesprochen. Und es klappte immer besser.
Abends gings dann noch mit Anki, Anna, Roman, Raffa und mir in den Biergarten. Ooooooobatzter und Brezn. Ich werde wie vereinbart am Platz der Luftbrücke auf Care-Paket-Abwürfe aus Augsburg warten. Bevor es zurück an die Pinsel ging, wurden noch bei ein paar Fläschchen Wein Romans Katzen Keiko und Momoko bespaßt. Klaffende Fleischwunden überall. Autschn!
Spät Nachts um dreimoder vier wurde dann der Pinsel abgelegt und während Raffa mir noch einen kurzen D3 Workshop gab, schlief ich im Sitzen auf dem Stuhl ein. Ich träumte, ich wäre ein wüster Wüstenkönig, der seine Festung gegen die feindlichen Herrscharen verteidigte.
Nur frisches Kartoffelbrot und der Duft von frischem Kaffee konnten mich vor dem Ansturm der Kavallerie auf meine mit im Wüstensand versteckten Speeren und Lanzen bewehrten Stellung bewahren. Das war knapp.
Tag 3:
Eeeeendspurt!
Es war uns klar, dass wir die Mini am dritten Tag locker fertig bekommen würden. Sowas birgt natürlich keinen Stoff für Legenden, also brachten wir den Zeitplan mit ein oder zwei Runden D3 erst einmal wieder in Schieflage. Unter Druck arbeiten wir besser.
Die Axt wurde bemalt, die Schuhe, und nach einem Exkurs in die Basebemalung auch das Base. Nach einem absolut UNGLAUBLICHEN Abendessen, das zu den leckersten Gerichten gehörte, die ich jemals speisen durfte, gesellten sich am Abend Roman und Peter dazu. Die Mädels animierten wir dazu, doch irgendwo ohne uns Party zu machen. Der Plan ging auf und die Nerdzentration stieg auf ein beunruhigendes Niveau. Mit motivierenden Youtube Musikvideos ging es kräftig zu Werke.
Kurz nachdem Roman und Peter sich zum bitter notwendigen Schönheitsschlaf verabschiedet hatten, war es so weit. FERTIG!
Flüssigkeiten der Rührung strömten aus den präsidialen Tränenkanälen. Unbekannte Hormone umschwärmten die Hypophyse. Das Universum war für einen Moment voller Harmonie.
Was war geschehen? Nichts besonderes. Ich hatte "nur" mal eben die bei weitem beste Mini fertiggestellt, die ich jemals bemalt hatte.
Reine Bemalzeit war vielleicht geschätzte 20 Stunden, darüber hinaus viele, viele Stunden mit Erklärungen, Beispielen und Hilfestellungen.
Um 4.30h war dann nach abschließendem Chillen das Ende des Workshops erreicht. Am morgen um 9.30h war die Nacht zuende und nach einem letzten leckeren Frühstück brachte mich Peter zum Bahnhof, wo noch ein letztes Foto für Weatheringeffekte entstand:
Fazit
Ich hatte den Thread scherzhaft "Der schönste Tag meines Leben" genannt. Das ist natürlich leicht übertrieben. Es waren ja drei Tage.
Aber das Wochenende war tatsächlich in allen Belangen perfekt. Raffa und Roman nebst Freundinnen Anke und Anna gehören zu den angenehmsten Menschen, die man sich so vorstellen kann (ja, Peter, Du auch!). Das Wetter war perfekt. Die Unterbringung war perfekt. Das Essen war der absolute Wahnsinn. Augsburg ist eh cool. Und ich habe so viel gelernt, dass ich am liebsten den ICE beschleunigen möchte, damit ich schneller wieder an den Maltisch komme. Wer mich kennt, weiß, dass mir nicht oft die Worte fehlen, aber es ist schon schwierig, ein solch perfektes Wochenende adequat zu beschreiben.
Natürlich ist ein privater Workshop im Vergleich zu einem GruppenWorkshop kein ganz billiges Unterfangen. Das kann wohl auch jeder nachvollziehen. Aber jedem ambitionierte Maler und solchen, die es werden wollen, kann ich diese Privat-Workshops aus dem Massive Voodoo Jungle nur wärmstens ans Herz legen. Einen besseren Lerneffekt kann man meiner Meinu g nach nicht erzielen. Workshop-Preise hängen natürlich von der Dauer und den vereinbarten Inhalten ab. Einfach mal bei Raffa anfragen. (Und hier ist die Mail von Roman)
Vielen Dank an Raffa, Roman, Anke, Anna, Peter, Keiko, Momoko und Tweet für ein unvergessliches Wochenende im Malparadies.
Jo. Und ich hab jetzt nur noch ein paar Stunden Fahrt vor mir. Würde im Zug WLAN oder die SIM wie erwartet funktionieren, könnte ich den Artikel schon jetzt posten. Aber leider gehts nicht
UPDATE: So, jetzt bin ich zu Hause. Artikel fertig, Bilder eingebunden und HIER ist die komplette Fotostrecke vom Wochenende.
Ich hoffe, euch hat dieser Review der besonderen Art gefallen
oder: "Der schönste Tag in meinem Leben"
In den letzten zwei Wochen war es hier im Forum etwas ruhiger um mich. Seit Donnerstag letzter Woche war ich nämlich nur unterwegs - Vatertagspinseln bei Heiko im Wu Dao mit anschließendem Workshop von Kringelmeister Stephan Rath. Direkt im Anschluss ging es dann zur Wohnungssuche nach Berlin. Dank der Mobilcom ohne Internetzugang für mein Tablet.
Und nach meiner Rückkehr in den Norden Deutschlands blieben mir genau 4 Stunden, bis mein Zug Richtung Augsburg ging - zum nächsten Mal-Event: Privat-Workshop bei Raffaele Picca aka Picster.
Privat-Workshop....
Bei Raffa....
Ich....... :shock:
OMGOMGOMG!
Und nun sitze ich im ICE und fahre leider schon wieder zurück nach Hause. Aber ich bin glücklich. Und zwar sehr!
Aber erst einmal alles der Reihe nach: Wie kommt der Präsi überhaupt dazu, beim Raffa privat lernen zu können?
Nach dem HvB rief mich Raffa, den ich zuvor eigentlich eher flüchtig kannte, an. Er hatte gehört, dass ich nach meiner 2-jährigen Abwesenheit schnell wieder ins Malen zurückkommen wollte. Raffa und sein affiger Jungle-Partner Roman aka Jarhead sind damit angefangen, "interessierten Malern" Einzelworkshops anzubieten und darum fragte er mich: "Vielleicht wäre sowas für Dich interessant?"
Interessant? Bei einem der derzeit besten Malern lernen zu können? Öhm,... ja?!? Der Zeitraum, den ich zur Zusage benötigte, war selbst mit modernsten Chronografen kaum messbar.
Wer Raffa nicht kennt, darf hier mal ein paar Stunden in seiner CMON Galerie sabbern.
Also ging es morgens um kurz nach 6h auf die 5-stündige Reise nach Augsburg. Die Deutsche Bahn hatte es auf Grund eines katastrophalen Computerfehlers versäumt, sich zu verspäten und kam daher - für alle Beteiligten unerwartet - auf die Minute púnktlich an. Am Bahnsteig warteten schon die beiden Jungle-Bewohner auf mich. Der Bürgermeister der Stadt Augsburg hielt eine kurze Rede, während ich der tanzenden Trachtengruppe zusah, die das Empfangskomittee zu meiner Belustigung eingeladen hatte.
Dünn ürst mül ünün Döner könkret krass verdrückt. Nümnümnüm.
Wie viele von euch wissen, wohnen Raffa und Roman aus Sicherheitsgründen in zwei getrennten Wohnungen nebeneinander. Würde man die Trennwand zwischen den Wohnungen entfernen, käme es wie bei einem taktischen nuklearen Sprengkopf zur Überschreitung einer kritischen Masse, die zu einer unaufhaltsamen kreativen Kettenreaktion führen würde, deren Folgen nicht auszudenken wären. Nach einer kurzen Sicherheitseinweisung wurde ich auf der bequemsten Matratze diesseits von Eroticon VI, direkt in Raffas schöner Wohnung, einquartiert.
Tag 1:
Am geräumigen und mit drei künstlichen Sonnen beleuchteten Maltisch ging es dann am Nachmittag zur Sache. Ich hatte der sympathischen Malgottheit ein paar meiner Minis zur Analyse mitgebracht. Anhand der Minis konnte Raffa dann einschätzen, woran wir als erstes arbeiten würden.
Meine Probleme lagen unter anderem in zu dünnen Farben (nicht wirklich ein Problem, aber für mich nicht die gewünscht Malweise), zu breiten Verlaufsstrecken (breite Lichter), fehlende Kontraste aller Art und insgesamt mangelhafter Detailarbeit.
Ein weiter Problem lag darin, dass wir Schwierigkeiten hatten zu ermitteln, was Raffa NICHT kann. Kochen z.b. kann er nämlich auch. Und wie! Gourmetköche in ganz Deutschland sind froh, dass er sich doch eher dem Figurenmalen widmet - aus Angst um Ihre Arbeitsplätze.
Während Raffa kochte, vergriff ich mich erst mal an den Minis in seiner Vitrine. Ich hatte noch nie im Leben soviel Angst, etwas kaputt zu machen. Die Meisterwerke so nah sehen und fotografieren zu können war einmalig und motivierte mich, selbst endlich den Pinsel nass zu machen.
Nach dem wahrlich präsidialen Mal ging es dann auch gleich zur Übungsfigur, auf die Raffa und ich uns im Vorfeld geeinigt hatten:
Der Gnom Airtis von Enigma.
Mein Gnom brachte eine gewisse Geschichte mit sich. Er war die erste Workshop-Figur, die ich jemals bemalt hatte. Es war glaube ich im Frühjahr 2007 in Berlin, als kein anderer als Jeremie Teboul Bonamante uns "it is shiiit" an den Kopf warf. Der Kreis schließt sich damit.
Wie alle meiner Workshopminis wurde auch der Gnom von Jeremie natürlich nie fertiggestellt.
Also erst mal mit Airbrushreiniger entfärben, ein paar Macken ausbessern und das Base etwas basiger machen. Dann mit dem Airbrush grundieren. Geht viel besser als mit dem Pinsel oder der Spraydose.
Und schon ging es an das, was den Gnom ausmacht: die Haut zu malen. Nach einer kurzen Einführung über die raffasche Malweise, die sehr hilfreich mit Live-Demonstrationen in Photoshop begleitet wurde, wurden die Pinsel gespitzt. Raffa malt ähnlich wie Derwish mit recht dicken Lasuren, bei denen er Zwischenfarben anlegt, um butterweiche Blendings aus dem Ärmel zu schütteln. Ich kam zum ersten mal wirklich gut mit der Technik zurecht - hatte ich doch vorher nur mit homöopathischer Verdünnung gearbeitet.
Bis ca. 4h morgens wurde so gemalt, gefachsimpelt, die Pinselhaltung korrigiert, per Photoshop gelehrt und gelernt und generell viel Spaß gehabt. Und das Ergebnis war die geilste Haut, die ich jemals bemalt habe. Glücklich und übermüde schlief ich dann durch die Nacht, an deren Ende Brezen und Kaffee auf mich warteten.
All inclusive 5 Star VIP Event! Hey, ich bin der Präsident, Baby!
Tag Zwei:
Heute machen wir die Haare schön! Es gab recht viele Ausflüge in die Maltheorie: Blenden, Licht, Highlights, Farben, Lasuren mit und ohne Airbrush. Vieles davon wurde mittels Photoshop-Erklärungen verständlich gemacht. Einiges wusste ich, vieles war mir aber nicht bewusst. Ein kleiner, aber feiner Unterschied, denn: "In theory, there is no difference between theory and practice. In practice, there is."
Es war eigentlich erstaunlich, wie lange wir an relativ kleinen Flächen gearbeitet haben (oder mehr ich). Aber gerade bei der Detailarbeit hat Raffa mir immer wieder direkt über die Schulter geguckt und korrigierend eingegriffen. Gegenüber dem klassischen Workshop ein unschätzbarer Vorteil. One-on-one-extreme-close-quarter-brushing. Sogar Dinge wie die Pinselhaltung- und Führung wurden angesprochen. Und es klappte immer besser.
Abends gings dann noch mit Anki, Anna, Roman, Raffa und mir in den Biergarten. Ooooooobatzter und Brezn. Ich werde wie vereinbart am Platz der Luftbrücke auf Care-Paket-Abwürfe aus Augsburg warten. Bevor es zurück an die Pinsel ging, wurden noch bei ein paar Fläschchen Wein Romans Katzen Keiko und Momoko bespaßt. Klaffende Fleischwunden überall. Autschn!
Spät Nachts um dreimoder vier wurde dann der Pinsel abgelegt und während Raffa mir noch einen kurzen D3 Workshop gab, schlief ich im Sitzen auf dem Stuhl ein. Ich träumte, ich wäre ein wüster Wüstenkönig, der seine Festung gegen die feindlichen Herrscharen verteidigte.
Nur frisches Kartoffelbrot und der Duft von frischem Kaffee konnten mich vor dem Ansturm der Kavallerie auf meine mit im Wüstensand versteckten Speeren und Lanzen bewehrten Stellung bewahren. Das war knapp.
Tag 3:
Eeeeendspurt!
Es war uns klar, dass wir die Mini am dritten Tag locker fertig bekommen würden. Sowas birgt natürlich keinen Stoff für Legenden, also brachten wir den Zeitplan mit ein oder zwei Runden D3 erst einmal wieder in Schieflage. Unter Druck arbeiten wir besser.
Die Axt wurde bemalt, die Schuhe, und nach einem Exkurs in die Basebemalung auch das Base. Nach einem absolut UNGLAUBLICHEN Abendessen, das zu den leckersten Gerichten gehörte, die ich jemals speisen durfte, gesellten sich am Abend Roman und Peter dazu. Die Mädels animierten wir dazu, doch irgendwo ohne uns Party zu machen. Der Plan ging auf und die Nerdzentration stieg auf ein beunruhigendes Niveau. Mit motivierenden Youtube Musikvideos ging es kräftig zu Werke.
Kurz nachdem Roman und Peter sich zum bitter notwendigen Schönheitsschlaf verabschiedet hatten, war es so weit. FERTIG!
Flüssigkeiten der Rührung strömten aus den präsidialen Tränenkanälen. Unbekannte Hormone umschwärmten die Hypophyse. Das Universum war für einen Moment voller Harmonie.
(welcher ist vom Raffa, der rechte oder der Linke? 
)
)Was war geschehen? Nichts besonderes. Ich hatte "nur" mal eben die bei weitem beste Mini fertiggestellt, die ich jemals bemalt hatte.
Reine Bemalzeit war vielleicht geschätzte 20 Stunden, darüber hinaus viele, viele Stunden mit Erklärungen, Beispielen und Hilfestellungen.
Um 4.30h war dann nach abschließendem Chillen das Ende des Workshops erreicht. Am morgen um 9.30h war die Nacht zuende und nach einem letzten leckeren Frühstück brachte mich Peter zum Bahnhof, wo noch ein letztes Foto für Weatheringeffekte entstand:
Fazit
Ich hatte den Thread scherzhaft "Der schönste Tag meines Leben" genannt. Das ist natürlich leicht übertrieben. Es waren ja drei Tage.
Aber das Wochenende war tatsächlich in allen Belangen perfekt. Raffa und Roman nebst Freundinnen Anke und Anna gehören zu den angenehmsten Menschen, die man sich so vorstellen kann (ja, Peter, Du auch!). Das Wetter war perfekt. Die Unterbringung war perfekt. Das Essen war der absolute Wahnsinn. Augsburg ist eh cool. Und ich habe so viel gelernt, dass ich am liebsten den ICE beschleunigen möchte, damit ich schneller wieder an den Maltisch komme. Wer mich kennt, weiß, dass mir nicht oft die Worte fehlen, aber es ist schon schwierig, ein solch perfektes Wochenende adequat zu beschreiben.
Natürlich ist ein privater Workshop im Vergleich zu einem GruppenWorkshop kein ganz billiges Unterfangen. Das kann wohl auch jeder nachvollziehen. Aber jedem ambitionierte Maler und solchen, die es werden wollen, kann ich diese Privat-Workshops aus dem Massive Voodoo Jungle nur wärmstens ans Herz legen. Einen besseren Lerneffekt kann man meiner Meinu g nach nicht erzielen. Workshop-Preise hängen natürlich von der Dauer und den vereinbarten Inhalten ab. Einfach mal bei Raffa anfragen. (Und hier ist die Mail von Roman)
Vielen Dank an Raffa, Roman, Anke, Anna, Peter, Keiko, Momoko und Tweet für ein unvergessliches Wochenende im Malparadies.
Jo. Und ich hab jetzt nur noch ein paar Stunden Fahrt vor mir. Würde im Zug WLAN oder die SIM wie erwartet funktionieren, könnte ich den Artikel schon jetzt posten. Aber leider gehts nicht
UPDATE: So, jetzt bin ich zu Hause. Artikel fertig, Bilder eingebunden und HIER ist die komplette Fotostrecke vom Wochenende.
Ich hoffe, euch hat dieser Review der besonderen Art gefallen
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