Warning: session_start(): Cannot start session when headers already sent in /www/htdocs/w016f8be/das-bemalforum.de/includes/vb5/frontend/controller/page.php on line 71
WIP: Markos Botsaris (Alexander Miniatures) -
Das-Bemalforum
Wenn dies Ihr erster Besuch hier ist, lesen Sie bitte zuerst die Hilfe - Häufig gestellte Fragen durch. Sie müssen sich registrieren, bevor Sie Beiträge verfassen können. Klicken Sie oben auf 'Registrieren', um den Registrierungsprozess zu starten. Sie können auch jetzt schon Beiträge lesen. Suchen Sie sich einfach das Forum aus, das Sie am meisten interessiert.
Notiz an mich: Beim nächsten Treffen ein paar Finger ausrenken, damit wir Normanlsterblichen noch halbwegs mithalten können
Aber im Ernst, wider mal ein echt krasser Kracher, du übertriffst dich immer wieder von neuem. Schön auch das du uns so detailiert daran teilhaben läßt, die Rot Rezeptur werd ich gleich mal für meine Spartaner Büste klauen
uiiii, vielen Dank für das viele Lob, das motiviert unglaublich. Ich muss sagen, der Kerl macht auch unglaublich viel Spaß und bemalt sich fast von alleine.
Am Wochenende lief es sehr gut und ich konnte die Figur mitsamt Stuhl so gut wie abschließen.
Hier erstmal das Ergebnis der letzten 3 Malsessions.
Das Teil ist erstmal fertig soweit, mal abgesehen von dem üblichen "drauf rummalen bis einem das Bauchgefühl sagt, jetzt is er fertig"
Am WE hab ich mich mal ausgiebigst mit dem Stuhl und der Bemalung einer Holztextur beschäftigt.
Hier daher ein kleiner Bericht zum Malen von Holz:
Inspiration
Auf dem Gemälde der ersten Seite ist der Stuhl als ein Möbestück aus dunklem massivem Holz zu erkennen. Die Promobemalung von Cartacci ist ebenfalls als solches gehalten. Sieht eigentlich auch ganz gut aus, aber ich wollte an der Figur mal eine andere Art der Holzbemalung austesten, über welche ich schon einiges gelesen hatte. Zuletzt in einem kurzen Malbericht, des Andrea Piratenkapitäns ("Riding the Storm") von Julio Cabos (einer der Andrea Promomaler) aus einer der letzten Ausgabe der Zeitschrift "Figuren International".
Hierbei wird eine Holztextur durch lasieren von verschiedenen, unterschiedlich verdünnten Tuschen auf einer weißen Grundierung erreicht.
Dadurch erzielt man einen Look, der an die alten, edlen Furniermöbel des 17., 18. und 19. Jh. erinnert.
Ich fand das Ergebnis des Steuerrades auf den Bildern schon recht imposant, als ich das Modell aber in Original auf der Expo in Montreux gesehen habe, hats mich sprichwörtlich aus den Latschen gehauen, und ich wusste, dass will ich an meinem Botsaris einmal austesten.
Cabos hat dabei laut seinem Artikel, dass mehr oder weniger neue Ink Set von Andrea verwendet. Kurzerhand hab ich mir das Set bestellt und ich muss sagen, die Inks eignen sich bestens dafür, aufgrund Ihrer hohen Farbdichte, welche sich aber sehr gut durch den Grad der Verdünnung steuern lässt. Die Inks geben den Flächen ein Seidenmattes Finish, glänzen also nur sehr schwach.
Bevor es losging, habe ich mir erstmal etwas Inspiration im Netz zu Möbeln aus dieser Zeitepoche gesucht, um ein Gefühl für die Maserungen des Holzes zu bekommen.
Als Hauptinspiration für Farb und Maserung diente mir jedoch unser Eßzimmertisch von Zuhause, welcher eine massive Nußbaumholzplatte hat:
Bemalung
Für den Holzeffekt wurden im wesentlichen nur diese drei Inks in unterschiedlichen Mischungen zueinander, als auch in verschiedenen Verdünnungen verwendet.
Um technisch ein Gefühl zu bekommen, habe ich erstmal den unteren Boden, sowie die Rückseite des Stuhles mit einer klassischen waagrechten Holzmaserung versehen. Da dieses Teil aufgrund der Fliesenrückwand ohnehin nicht mehr zu sehen ist, kann man hier noch etwas "üben" um für die Front des Stuhles gerüstet zu sein.
Hier daher mal eine Kollage der einzelnen Steps bei der Bemalung:
Im Prinzip wurde die Fläche erstmal mit einer sehr hellen Farbe grundiert. Im Artikel wurde Weiß verwendet. Ich befürchtete aber, dass dies doch etwas zu krass ist, weshalb ich Bleached Bone mit einem Tropfen Vomit Brown als Grundierung verwendete. Dadurch habe ich schon einen leichten gelben Einschlag in der Grundierung (1).
Wichtig:
Nach jedem Ink Durchgang alles erstmal komplett durchtrocknen lassen, sonst reißt man sich die unteren Schichten wieder auf!!!!!!
Als erstes kommt eine Lasur aus Yellow Ink mit einem kleinen Tröpfchen Brown Ink (2), gefolgt von einer Lasur aus Yellow Ink und Brown Ink im Verhältnis von ca. 1:1 (3). Beide Inks wurden nur sehr moderat mit Wasser verdünnt um schnell einen Effekt zu sehen. Zuletzt noch eine Lasur aus stark verdünntem Brown Ink (4), wodurch die Fläche schon einen ersten leichten Braun Einschlag bekommt
Zu den Verdünnungen kann ich leider nicht sehr viel sagen, da diese nach Gefühl angesetzt wurden, bzw, das Ink gegebenfalls auf dem Pinsel durch kurzes enitauchen des Selbige in mein Wasserbehälter korrigiert wurde. Als Verdünnungs Kontrolle fungierte dabei ein Zewatuch auf welchem der Pinsel kurz abgestreift wurde.
Im nächsten Schritt wurden schon vorsichtg die ersten Maserungen mit leicht verdünntem Brown Ink gezogen (5). Die Striche sollten hierbei noch nicht deutlich sichtbar sein. Dabei verwendete ich einen flachen Synthetikpinsel von DaVinci
Diese Pinsel eignen sich mmn perfekt für solche Effekte, da ihre Borsten relativ hart und spröde sind. MAn malt hier mit der breiten Seite bei stärkerer Verdünnung. Zum einmalen der Maserungen nehme ich die Schmale Pinselstirnseite und ziehe den Pinsel in einer schnellen Bewegung von links nach rechts, bzw. ungekehrt.
Damit die Maserungen aber leicht ineinanderlaufen, ist es ungemein wichtig die Fläche zuerst mit stark verdünntem Brown Ink anzufeuchten. Nachdem diese Schicht etwas angetrocknet ist zieht man dann in die feuchte Fläche die waagrechten Striche für die Maserung ein.
Diesen Schritt wiederhole ich jetzt mit unterschiedlich verdünntem Brown Ink. Wobei mit jedem Durchgang der Verdünnungsgrad reduziert wird, bis man letztlich beinahe unverdünntes Ink verwendet (5-7).
Dann werden Maserungen mit einer 1:1 Mischung aus Brown Ink und Black Ink (nur leicht verdünnt) eingezogen (8).
Zum Schluss noch ein paar wenige Striche mit reinem, wenig verdünntem Black Ink (9).
Dann kommen noch ein paar dünne Washes aus Brown Ink mit Red Ink vermischt um noch etwas mehr Farbnuancen in das Holz zu bekommen (10).
Zum Schluß folgen mehrere Schichten aus stark verdünntem Brown Ink um die Farben und die Maserungen miteinader zu verbinden (11).
Bei der letzten Lasur gebe ich noch ein paar Tropfen Glanzlack von GW in die Inkmischung um den Glanz noch etwas zu verstärken, und um die Fläche ihr Oberflächenfinish zu geben.
Wie gesagt, war erstmal zur Übung. Sicher kann man hier noch einiges mehr rausholen.
Nun ging es an die Frontseite des Stuhles. Da dieser recht viele Verzierungen in Form von Schnitzererein hat, konnte ich hier nicht wirklich eine Maserung aufmalen. Daher ging ich hier beim Auftragen der Schichten eher Tupfend vor mit einem normalen Pinsel. Dadurch erreiche ich einen eher "fleckigen" Look, der etwas an Wurzelholz erinnert.
Um den Effekt noch zu verstärken malte ich (ähnlich wie bei Marmor) mit einem dünnen Pinsle feine Äderchen aus einer Mischung aus Black und Brown Ink ein.
Der Stuhl war dabei recht frickelig zu bemalen, da nach den ersten Ink Schichten erstmal die Schnitzerein wieder sauber herausgearbeitet werden mussten. Dabei wurde alles mit einem dünnen Blacklining umzogen und schließlich die Details mit Vomit Brown grundiert und dann erst vorsichtig Geinkt.
Bei der Stuhllehne kam wieder die obige Maserungstechnik zum Einsatz:
Mit dem Holzeffekt bin ich persönlich sehr zufrieden, und es wird definitv nicht das letzte Mal gewesen sein, dass ich Holz auf diese Art bemale.
Wer das auch mal ausprobieren möchte, dem kann ich das Andrea Ink Set nur ans Herz legen. Ich denke aber, dass die Inks sicher auch beim Metal Malen nützlich sind.
Was man auf jeden Fall beachten sollte:
Immer jede Schicht gut durchtrocknen lassen!
Bei dem Gelb Tönen kann man noch recht schwach verdünnt rangehen um einen Effekt zu sehen.
Beim Brown und Black Ink lieber ertsmal stärker verdünnt rangehen und den Verdünnungsgrad schrittweise reduzieren. Hat die Fläche erstmal ein Grundblending kann man mit fast unverdünntem Ink Effekte setzen.
Gerade beim Effekte setzten (Äderchen, Maserung, etc.) mit nahezu unverdünnten Inks, sollte man die Fläche immer zuerst mit einem stark verdünnten Ink anfeuchten, so laufen die Farben dezent ineinander und man erhält "weichere" Effekte.
Man sollte darauf achten auch was von den Yellow Ink Schichten stehen zu lassen. Nur so entfaltet sich der Effekt. Hat man zuviel Braun und Schwarz drin, wirkt es zu unsauber.
Zum Schluss wurde noch das Blaue Sitzkissen bemalt.
Hierbei ging ich von Enchanted Bleu als Grundfarbe aus. Abschattiert wurde mit Regal Blue und Chaos Black. Aufgehellt mit mehr und mehr Ice Blue, bis hin zu reinem Ice Blue. Für ein paar letzte Lichter kam noch ein Schuß Skull White hinzu.
Dann wurde noch der fehlende linke Am bemalt und angeklebt.
Ergebnis siehe oben!
Nun bin ich aber auf Eure Meinungen gespannt. Also immer her mit dem Feedback.
Will hier garnicht lange rumsülzen:
Ich hoffe einfach nur, dass diese Miniatur einen ganz besonders guten Platz in deiner Vitrine bekommt.
Was anderes hat dieses Kunstwerk von dir nicht verdient.
Tiefst beindruckt den imaginären Hut ziehend
The Count
Es ist besser, unvollkommen anzupacken,
als perfekt zu zögern.
Hey, die Mini wird glaube ich echt ein Meilenstein für dich, wirklich wunderschön.
Ich hab eine Mini kleine Kritik, bitte nicht verknüppeln....
Die Richtung in der die Holzmaserung läuft ist stellenweise komisch gewählt.
Normalerweise verwendet man Holz immer so dass die Fasern so verlaufen dass die Belastung davon abgefangen werden kann.
Also wäre normalerweise die Maserung auf den Armlehnen um 90° gedreht, also längs und an den Vorderseiten von oben nach unten.
Geile Figur, geile Bemalung, geile Anleitung... nur bei der Maserung... da schliesse ich mich meinem Vorschreiber an...
Es ist ein wahres Kunstwerk was du hier schaffst und auch bis jetzt schon geschaffen hast!
Den noch, wenn es dir möglich ist diesen "Fehler " zu korrigieren, dann gibt es hier nichts zu beanstanden.
Zuletzt geändert von kingbingo; 04.10.2011, 12:47.
Wer mich kennt, mag mich und wer mich nicht möchte, der kann mich!
Mehr zu sehen gibt es auf meiner HP: K L I C K
Und wer Voten möchte kann es H I E R tun!
vielen Dank Leute für die netten Worte und das Feedback. :D
Ihr habt damit auf jeden Fall recht, aber ich glaube es gab hier ein kleines Mißverständnis, bzw. ich hab es glaub im obigen Post nicht deutlich genug geschildert.
Ihr habt auf jeden Fall recht. Beim Möbelbau werden die Hölzer immer so angeordnet, dass die Fasern das Gewicht abstützen können.
Ich wollte hier jedoch kein Massivholz Rohmöbelstück bemalen, also wo quasi das Kernholz aus welchem der Stuhl gemacht wurde einfach nur aufgearbeitet wird für die Oberflächenwirkung.
Ich wollte hier eine Funiermöbelstück-Optik haben, wie sie recht weit verbreitet war in jener Epoche.
Bei Funiermöblestücken besteht der Kern des Möbelstückes aus irgendeinem Holz, Buche, Eiche, Fichte, was halt regional gut zu haben war.
Anschließend wurden auf das Kernholz hauchdünne (ca. einen halben Millimeter- wenige Millimeter dick, je nach Technologischem Stand) Platten (Funiere) aus entsprechenden Edelhölzern aufgeklebt. Das hat den Hintergrund, dass Edelhölzer schwer zu kriegen und entsprechend teuer waren/sind.
Die Maserung der Funiere wurde dabei so aufgebracht, dass ein möglichst Kunstvolles Gesamtbild entsteht, welches mit der eigentlichen Maserung des Bauholzes nichts mehr gemein hat.
Die Technik gibts also nicht erst seit Ikea, sondern schon die alten Ägypter haben das schon so gemacht. Das ganze hatte dann seinen Höhpunkt bei den Renaissance Möbeln aus dem 18. Jh.
Hier mal ein Bsp:
Mit einer "echten" Holzmaserung hat das natürlich nix mehr gemein.
Im Prinzip habt ihr aber dennoch recht. Ich denke der Modelleur, bzw. der Maler des Gemäldes, was ja als Vorlage diente, hat mit Sicherheit einen massiven Stuhl im Sinn gehabt, dessen natürliche Oberfläche nur aufbereitet wurde.
Auf der Expo in Montreux hab ich ca. 4-5 Versionen dieser Figur gesehen, bei denen das Holz immer ähnlich bemalt war. Der persönliche Touch wurde meist durch das Fliesenmuster eingebracht.
Hier möchte ich aber das Original beibehalten, weshalb ich meinen persönlichen Touch am Holz des Stuhls haben möchte
Geändert wird das daher nicht mehr.
Ich danke euch aber trotzdem für das Hinweisen dieses vermeintlichen Fehlers. Das ist es, was ich an diesem Forum so liebe, dass evtl. Fehler offen und direkt angesprochen werden. Nur weiter so
Als nächstes wird dann die Fliesenwand drankommen, weshalb es wohl etwas dauern wird, bis das nächste Update kommt.
Ich bin echt sprachlos. Das ist einfach nur GUT! Mir fehlen echt die Worte... weiß gar nicht was ich dazu sagen soll, außer stilles, ehrfürchtiges Schweigen
Gruß,
Sascha (Verdemis)
"Never argue with an idiot. They drag you down to their level and then beat you with experience!"
Kommentar