Ende April habe ich am ersten "Advanced Kurs" von Roman teilgenommen. Wie schon der Basing-Kurs, den ich im Januar mitgemacht hatte, fand auch der Advanced Kurs wieder im Staatsinstitut für die Ausbildung von Fachlehrern statt, einem aus meiner Sicht dafür sehr geeigneten Rahmen, mit einem großen, hohen und hellen Raum mit viel Platz für die einzelnen Arbeitsflächen und guter Akustik.
Ziel des Kurses war zweierlei: Zum einen sollte, aufbauend auf den Grundlagen des Einsteigerkurses (oder äquivalenter Vorkenntnisse) und dem jeweils eigenen "Stand" der Teilnehmer(innen), vertiefend auf konkrete und oft knifflige "Probleme" im Malalltag eingegangen werden, wie etwa das Malen von realistischer menschlicher Haut, der Farben Schwarz und Weiß, von Tattoos, sowie grundsäzlichen Fragen der Base-Harmonie. Zum anderen - und dies war das eigentliche Zentrum des Kurses - wollte uns Roman das Denken in und Malen von Atmosphäre näher bringen, also das Festlegen und malerische Umsetzen einer bestimmten Umgebungsstimmung und ihrer Wiedergabe auf der Miniatur und der Base. Das ganze sollte anhand umfangreicher theoretischer Einführungen erlernt und praktischer Anwendung eingeübt werden. Um sicherzustellen, dass alle die gleiche Arbeitsgrundlage haben, erhielten wir alle die gleiche Workshopminiatur: Hayden, die verschmitzt grinsende Zwergenkriegerin von Hasslefree:
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Nach gemütlichem Aufbauen, einer herzlichen Begrüßung und ein bisschen Vorgeplänkel begann der Workshop freitags zunächst mit Romans Einfünrung in die Kurskonzepte und die Vorstellung der grundlegenden Zielstellungen des Workshops. Dann erhielten wir unsere Workshop-Minis und sollten uns ein paar Minuten Zeit nehmen, uns eine kleine Szene vorzustellen, in der sich "unsere" Hayden gerade befindet und vor allem, welche Atmosphäre diese Szene auszeichnet. Basierend auf diesen Überlegungen hatten wir dann Zeit, Hayden ein wenig umzubauen, für die Bemalung vorzubereiten und auf der mitgelieferten 25mm-Plastikbase eine kleine Spielbase zu gestalten. Meine Überlegungen zu "meiner" Hayden beschreibe ich - mitsamt den obligaten WIP Bildern - im nächsten Post.
Den Rest des Freitags nahm dann ein umfangreicher Block zu fortgeschrittener Farbtheorie und dem Erkennen und Analysieren ("Lesen") sowie Selbstanmischen von Farbtönen ein. Neben der Auffrischung theoretischer Grundlagen zum Verhältnis von Primär/Sekundär/Tertiärtönen und Sättigung/Entsättigung, standen hierbei vor allem zwei praktische Übungen im Zentrum. Erstens sollten wir zunächst Hauttöne, später von Roman für jede(n) Teilnehmer(in) einzeln ausgewählte Farben aus den Primärfarben anmischen. Zweitens erhielten wir das Bild eines Wolfs und sollten die Färbung des Fells auf einem Arbeitsblatt rekonstruieren - aus einzig aus Primärfarben gemischten Farbtönen! Ich muss sagen, dass mich dieser Teil sehr gefordert hat. Aber wie ich dann am nächsten Morgen feststellen durfte, war das erst der Anfang...
Der Samstag ging nämlich genau da los, wo wir am Freitag aufgehört hatten: Nach einer systematischen und umfangreichen theoretischen Einführung in das "Atmosphäre Malen" mit Fokus auf die Einflüsse der Farben der Umgebung, der Lichtfarbe und -intensität, sowie der Schatten und so genannter "bounce lights" auf die Grundfarbtöne der Miniatur, sollten wir nun diese Konzepte in die Praxis übertragen - und zwar nicht auf die Mini (die zu diesem Zeitpunkt noch immer gestiftet und fertig umgebaut aber silbrig nackt auf ihrem rohen Spielbase stand), sondern indem wir den Wolf vom Vorabend in eine bestimmte Atmosphäre setzten. Dazu teilte Roman unterschiedliche Fotos aus, die völlig unterschiedliche Szenen und Atmosphären zeigten - meins zeigte ein Flugzeug unter Wasser. Ich malte also das Fell des Wolfes so, als ob er in der gleichen Unterwasserszene, quasi neben dem Flugzeug stünde/schwömme - also viel Blau und Grün in die Fellgrundfarben. Dies beschäftige uns dann bis ca. zur Mittagszeit; dann wurden wir auf unsere Hayden losgelassen. Sie wurde grundiert und los gings mit dem Malen von Atmosphäre. Der Rest des Samstags war dann im Wesentlichen sehr viel freies und eigengesteuertes Umsetzen des Gelernten - also Malen auf Hayden - das immer wieder aufgelockert und strukturiert wurde durch knappe theoretische Teile zu spezifischen Themen (Planung eines Malprojekts und sinnvolle Strukturierung der Arbeit, Licht und Schatten, Malen von Haut, Schwarz-Weiß) und kurzen Vorführungen. Es blieb auch immer mal ein wenig Zeit, um herumzugehen, sich die Haydens der Anderen anzuschauen, und Romans Ansichtsmaterial (einige seiner eigenen Arbeiten - darunter zwei Haydens, sowie einschlägige Bildbände zu Atmosphäre) zu sichten. Wie immer ging Roman in den Praxisphasen viel herum, gab Tipps, Ratschläge und Feedback und half mit Rat und Tat.
Der Sonntag beinhaltete dann nur noch wenig neuen Input, sondern bestand im Großteil aus freiem Malen und Weiterentwickeln und Verfeinern der atmosphärischen Darstellung, wiederum mit tatkräftiger Anleitung von Roman. Theoretische Abschnitte und Exkurse zu OSL und Metallen, sowie grundlegende Gedanken und eine nette Übung zum Malen von Tattoos rundeten die Workshopinhalte am letzten Tag ab. Schließlich gab es am Ende des Kurses eine kurze Abschluss- und Feedbackrunde, ein kleines Fotoshooting der Teilnehmer(in) und der gesammelten Haydens - und als besonderes Schmankerl verloste Roman eine seiner selbstbemalten Haydens.
Insgesamt war das sicher der für mich interessanteste Kurs, den ich bisher mitgemacht habe. Die Inhalte waren aus meiner Sicht sehr gut ausgewählt, der Kursablauf extrem gut strukturiert und die Möglichkeit, viel selbst zu malen hat mir sehr gut gefallen. Die Kursleitung ist, wie von Roman gewohnt, voller Begeisterung und Liebe für die Miniaturenmalerei, dabei aber professionell und geleitet durch ein systematisches, klares Konzept, durch das er stringent auf die gesetzten Ziele hinführt. Roman nimmt die, die das wollen/brauchen ein bisschen mehr an die Hand und lässt denen, die es lieber ein bisschen freier wollen, den gewünschten Freiraum.
Besonders hilfreich fand ich, dass der Kurs flankiert wird von einem 30-seitigen Handout, das neben Arbeitsblättern für die einzelnen Mal-Übungen (Wölfe, Hayden-Farbschema, Tattoos, etc.) auch umfassende Texte zu den jeweiligen Kursinhalten beinhaltet, in denen Roman nochmal sehr systematisch seine Gedanken zu den konkreten Arbeitsschritten zur Vertiefung im Kurs und späteren Nachlesen darlegt.
Insgesamt kann ich also den Advanced Kurs vorbehaltlos empfehlen; es hat Spaß gemacht, gefordert, neue Horizonte gezeigt und für die nächsten Schritte auf dem Weg des "happy painting" motiviert.
Daher, wieder mal ein großes Dankeschön an Roman für die prima Kursgestaltung und -leitung; aber auch an die Teilnehmer, vor allem an Baphomet und Dianahase, für die inspirierenden Ideen und Bilder, die guten Gespräche und die lustige Zeit :-)
Auf Bald. Cheers, D.
Ziel des Kurses war zweierlei: Zum einen sollte, aufbauend auf den Grundlagen des Einsteigerkurses (oder äquivalenter Vorkenntnisse) und dem jeweils eigenen "Stand" der Teilnehmer(innen), vertiefend auf konkrete und oft knifflige "Probleme" im Malalltag eingegangen werden, wie etwa das Malen von realistischer menschlicher Haut, der Farben Schwarz und Weiß, von Tattoos, sowie grundsäzlichen Fragen der Base-Harmonie. Zum anderen - und dies war das eigentliche Zentrum des Kurses - wollte uns Roman das Denken in und Malen von Atmosphäre näher bringen, also das Festlegen und malerische Umsetzen einer bestimmten Umgebungsstimmung und ihrer Wiedergabe auf der Miniatur und der Base. Das ganze sollte anhand umfangreicher theoretischer Einführungen erlernt und praktischer Anwendung eingeübt werden. Um sicherzustellen, dass alle die gleiche Arbeitsgrundlage haben, erhielten wir alle die gleiche Workshopminiatur: Hayden, die verschmitzt grinsende Zwergenkriegerin von Hasslefree:
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Nach gemütlichem Aufbauen, einer herzlichen Begrüßung und ein bisschen Vorgeplänkel begann der Workshop freitags zunächst mit Romans Einfünrung in die Kurskonzepte und die Vorstellung der grundlegenden Zielstellungen des Workshops. Dann erhielten wir unsere Workshop-Minis und sollten uns ein paar Minuten Zeit nehmen, uns eine kleine Szene vorzustellen, in der sich "unsere" Hayden gerade befindet und vor allem, welche Atmosphäre diese Szene auszeichnet. Basierend auf diesen Überlegungen hatten wir dann Zeit, Hayden ein wenig umzubauen, für die Bemalung vorzubereiten und auf der mitgelieferten 25mm-Plastikbase eine kleine Spielbase zu gestalten. Meine Überlegungen zu "meiner" Hayden beschreibe ich - mitsamt den obligaten WIP Bildern - im nächsten Post.
Den Rest des Freitags nahm dann ein umfangreicher Block zu fortgeschrittener Farbtheorie und dem Erkennen und Analysieren ("Lesen") sowie Selbstanmischen von Farbtönen ein. Neben der Auffrischung theoretischer Grundlagen zum Verhältnis von Primär/Sekundär/Tertiärtönen und Sättigung/Entsättigung, standen hierbei vor allem zwei praktische Übungen im Zentrum. Erstens sollten wir zunächst Hauttöne, später von Roman für jede(n) Teilnehmer(in) einzeln ausgewählte Farben aus den Primärfarben anmischen. Zweitens erhielten wir das Bild eines Wolfs und sollten die Färbung des Fells auf einem Arbeitsblatt rekonstruieren - aus einzig aus Primärfarben gemischten Farbtönen! Ich muss sagen, dass mich dieser Teil sehr gefordert hat. Aber wie ich dann am nächsten Morgen feststellen durfte, war das erst der Anfang...
Der Samstag ging nämlich genau da los, wo wir am Freitag aufgehört hatten: Nach einer systematischen und umfangreichen theoretischen Einführung in das "Atmosphäre Malen" mit Fokus auf die Einflüsse der Farben der Umgebung, der Lichtfarbe und -intensität, sowie der Schatten und so genannter "bounce lights" auf die Grundfarbtöne der Miniatur, sollten wir nun diese Konzepte in die Praxis übertragen - und zwar nicht auf die Mini (die zu diesem Zeitpunkt noch immer gestiftet und fertig umgebaut aber silbrig nackt auf ihrem rohen Spielbase stand), sondern indem wir den Wolf vom Vorabend in eine bestimmte Atmosphäre setzten. Dazu teilte Roman unterschiedliche Fotos aus, die völlig unterschiedliche Szenen und Atmosphären zeigten - meins zeigte ein Flugzeug unter Wasser. Ich malte also das Fell des Wolfes so, als ob er in der gleichen Unterwasserszene, quasi neben dem Flugzeug stünde/schwömme - also viel Blau und Grün in die Fellgrundfarben. Dies beschäftige uns dann bis ca. zur Mittagszeit; dann wurden wir auf unsere Hayden losgelassen. Sie wurde grundiert und los gings mit dem Malen von Atmosphäre. Der Rest des Samstags war dann im Wesentlichen sehr viel freies und eigengesteuertes Umsetzen des Gelernten - also Malen auf Hayden - das immer wieder aufgelockert und strukturiert wurde durch knappe theoretische Teile zu spezifischen Themen (Planung eines Malprojekts und sinnvolle Strukturierung der Arbeit, Licht und Schatten, Malen von Haut, Schwarz-Weiß) und kurzen Vorführungen. Es blieb auch immer mal ein wenig Zeit, um herumzugehen, sich die Haydens der Anderen anzuschauen, und Romans Ansichtsmaterial (einige seiner eigenen Arbeiten - darunter zwei Haydens, sowie einschlägige Bildbände zu Atmosphäre) zu sichten. Wie immer ging Roman in den Praxisphasen viel herum, gab Tipps, Ratschläge und Feedback und half mit Rat und Tat.
Der Sonntag beinhaltete dann nur noch wenig neuen Input, sondern bestand im Großteil aus freiem Malen und Weiterentwickeln und Verfeinern der atmosphärischen Darstellung, wiederum mit tatkräftiger Anleitung von Roman. Theoretische Abschnitte und Exkurse zu OSL und Metallen, sowie grundlegende Gedanken und eine nette Übung zum Malen von Tattoos rundeten die Workshopinhalte am letzten Tag ab. Schließlich gab es am Ende des Kurses eine kurze Abschluss- und Feedbackrunde, ein kleines Fotoshooting der Teilnehmer(in) und der gesammelten Haydens - und als besonderes Schmankerl verloste Roman eine seiner selbstbemalten Haydens.
Insgesamt war das sicher der für mich interessanteste Kurs, den ich bisher mitgemacht habe. Die Inhalte waren aus meiner Sicht sehr gut ausgewählt, der Kursablauf extrem gut strukturiert und die Möglichkeit, viel selbst zu malen hat mir sehr gut gefallen. Die Kursleitung ist, wie von Roman gewohnt, voller Begeisterung und Liebe für die Miniaturenmalerei, dabei aber professionell und geleitet durch ein systematisches, klares Konzept, durch das er stringent auf die gesetzten Ziele hinführt. Roman nimmt die, die das wollen/brauchen ein bisschen mehr an die Hand und lässt denen, die es lieber ein bisschen freier wollen, den gewünschten Freiraum.
Besonders hilfreich fand ich, dass der Kurs flankiert wird von einem 30-seitigen Handout, das neben Arbeitsblättern für die einzelnen Mal-Übungen (Wölfe, Hayden-Farbschema, Tattoos, etc.) auch umfassende Texte zu den jeweiligen Kursinhalten beinhaltet, in denen Roman nochmal sehr systematisch seine Gedanken zu den konkreten Arbeitsschritten zur Vertiefung im Kurs und späteren Nachlesen darlegt.
Insgesamt kann ich also den Advanced Kurs vorbehaltlos empfehlen; es hat Spaß gemacht, gefordert, neue Horizonte gezeigt und für die nächsten Schritte auf dem Weg des "happy painting" motiviert.
Daher, wieder mal ein großes Dankeschön an Roman für die prima Kursgestaltung und -leitung; aber auch an die Teilnehmer, vor allem an Baphomet und Dianahase, für die inspirierenden Ideen und Bilder, die guten Gespräche und die lustige Zeit :-)
Auf Bald. Cheers, D.
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