Krampus - Ein Weihnachtsmärchen

[zaroH]

Hi

Ich habe eine neue Auftragsarbeit angenommen. Meine Frau hat mir erlaubt ein Weihnachtsmodell für das Wohnzimmer zu bauen. Da die klassischen Vorschläge (Mäuse die einen Weihnachtsmann bauen) schnell durchgefallen sind, haben wir uns auf ein etwas anderes Weihnachtsmotiv geeinigt.....Krampus.

In Österreich immernoch sehr aktuell, bei uns eher weniger bekannt.

Eins vorab....bis Weihnachten 2019 kriege ich es nicht mehr fertig ;-). Weihnachten 2020 sollte machbar sein.

Das gesamte Base wird schön winterlich aussehen. Eine Brücke mit einem teilweise vereistem Fluss und eine schneebehangene Tanne im Hintergrund. Dazu der ein oder andere Blutfleck im Schnee und Kinderschädel im Wasser.....Weihnachten halt ;-)


Die Figur




Die Brücke

Die Seitenteile habe ich aus Pappe ausgeschnitten.



Der Rosa Schaumstoff ist Dumodur aus dem Baumarkt.






Für die Innenseite der BRücke habe ich sehr dünnes Plastik-Card genommen.








Damit die Steine nicht so glatt aussehen, habe ich alle Flächen mit echten Steinen abgedrückt.



Um noch etwas mehr Struktur zu bekommen, habe ich auf einige Steine mit verdünntem Holzleim Zellstoff geklebt. Das habe ich aus einem Modellbaubuch.




Das Base

Der Fluss soll eine Stromschnell bekommen, deshalb wird der hintere Teil etwas höher fließen.





Damit alles schön an seinem Platz bleibt, habe ich vier Zahnstocher eingeklebt, auf die das Dumodur gesetzt wird.



Hier sind schon die Seitenteile dabei, um die Brücke einzupassen.



Erst wollte ich die Brücke oben gerade bauen, hab mich dann aber doch für eine abgerundete Form entschieden. Deshalb muss noch eine Rundung in die Brücke.



Ohne Iron Man geht nix.



Sie Seitenflächen der Brücke habe ich mit Steinpaste von Vallejo verkleidet. So kann ich später in Ruhe drüber malen und es sieht noch mehr wie Stein aus.








Wie immer bin ich schon etwas weiter. Die nächsten Bilder folgen.

Lob und Kritik wie immer willkommen.


cya zaroH

[NogegoN]

Ist wahrscheinlich ein Overkill - Echtsteinabdrücke, Zellstoff und dann noch Steinpaste, aber was macht man nicht alles, damit es wirklich gut wird

Schon mal ein schöner Anfang.
Gruß NogegoN

[Butch]

Klasse, gefällt mir sehr gut.
Ganz toll finde ich natürlich, dass du keine rechten Winkel der Brücke zur Base hast! Ein kleines Deatil, das aber extrem viel ausmacht.
2020 sollte zu schaffen sein.

[Brushguy]

Ist wahrscheinlich ein Overkill - Echtsteinabdrücke, Zellstoff und dann noch Steinpaste, aber was macht man nicht alles, damit es wirklich gut wird
Schon mal ein schöner Anfang.
Gruß NogegoN

Warum Overkill? Das ist doch ganz normaler Modellbau, alles darunter wird doch nur Stümperei!

Wirklich superklasse soweit.
Dazu mal wieder mein immerwährender Preistip für solche Spachtelarbeiten: Molto Holz- und Reparatur Spachtel aus dem Baumarkt. Mit braunem und grünem Deckel.
Beides super Acrylspachtelzeugs auf Wasserbasis. Wobei das "grüne" für so Steine sicher super wäre, da es im Gegensatz zu dem mit braunem Deckel keinen groben Sandfüller hat, sondern zwar leicht rauh, aber relativ glatt auf trocknet.
Die Vallejo "Steinpaste" ist an sich ja auch nix anderes als ne Künstler Acrylpaste, die man auch für i.d.R. weniger Geld im Künstlerbedarf bekommt.
Aber so grundsätzlich nen tolles Zeug für sowas.

Mit Molto "Braun" würde ich jetzt z.B. die rosa Styrodur Felsen "verkleiden".

Nur mal so als Beispiel:





Aber das ist ja vermutlich nix Neues für dich.

Ich bin sehr gespannt, wie es weiter geht. Jetzt nur nicht den Elan verlieren!

Gruß
Dirk

[zaroH]

Hi

So....ich war fleißig und habe weiter an dem Diorama gebaut.

Leider habe ich vom Bemalen der Brücke keine Fotos, dafür aber von den nächsten Schritten.

Der Fluss


Die Oberfläche habe ich mit dünnen Lagen an Küchenrolle und Holzleim versiegelt. So bekomme ich später keine Probleme beim Kleben der Steine und des Schnees.

Da ich eine Stromschnelle einbauen möchte, habe ich den Absatz zusätzlich mit Steinen erhöht.




Hier die Rückseite.



Das ganze dann mit Allerlei Lasuren und Washes bemalt. Alles an Braun und Grün ist hier ok.







Holz darf auch nicht fehlen......



...und Blätter auch nicht. Ich habe auch drei Schädel mit eingebaut.







Damit es kleine Wasserfälle gibt, will ich zuerste den oberen Bereich mit Wasser füllen und danach den unteren Bereich des Flussbettes. Also alles schön abdichten.






Parallel habe ich das modellieren von Wellen geübt. Es ist nicht einfach den richtigen Moment abzupassen. Ich hab festgestellt, dass ich nur ein Zeitfenster von ca. 30 min habe. Danach ist es fest. Aber diese Zeitfenster zu finden ist schwierig.

Bei diesem Block war es nach 4h soweit. Beim richtigen Modell waren es dann 6h. An so einem Tag sollte man sich nichts anderes vornehmen.



Abgedichtet habe ich mit einer "Wassermasse". Dafür habe ich dieses Gel drei Tage an der Luft trockenen lassen. Danach ist es wie Gel und man kann alle Spalte verschließen.



So hat es die richtige Konsistenz.



Aber wie immer wenn ich mit Wasser arbeite, ist was undicht und mir ist ein Teil in das untere Becken gelaufen. Das positive daran ist wenigstens, dass danach der Spalt definitiv geschlossen ist.



Weitere Bilder folgen.

cya zaroH

[Cyn]

Das Zeug sucht sich ja irgendwie doch immer einen Weg durch einen Ritz oder Spalt! :D

[zaroH]

Weiter gehts.....

Im zweiten Anlauf ist dann alles dort geblieben wo es sein sollte.


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Mit meinen Wellen bin ich auch ganz zufrieden.

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Als Schaumkrone, habe ich Plexiglasspäne verwendet. Einfach mit nem Dremel abgefräst und dann in das Wassergel gemischt. Diesen Tipp hab ich aus einem Modellbaubuch.

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Als Vorform für die Wellen habe ich Trinkröhrchen zerschnitten und mit dem Wassergel fixiert.

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Dann alles vermischt und drauf damit. Nicht mit den weißen Spänen geizen. Viel hilft viel ist hier die Devise. Wenn alles getrocknet ist, geht einiges von dem kräftigen weiß der Späne verloren.


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Danach Wassergel auf die Wellen, damit man das Trinkröhrchen nicht mehr sieht.

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Hier und dort noch ein paar Schaumkronen.

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Für die Eisränder habe ich einfach eine Kunststoffverpackung zerschnitten und dann solche klare Kugeln aus solchen Trocknungsbeutelchen mit dem Wassergel angebracht.

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Links und rechts habe ich den Boden dann eingeschnitten und die Plastikstreifen eingeschoben.




Mit Holzleim wurde dann alles verklebt.




Und ein paar Steine dürfen natürlich auch nicht fehlen.




Im nächsten Beitrag gehts mit dem Schnee los.


cya zaroH

[Butch]

Sieht richtig toll aus.

Der Tipp mit den Spänen werde ich mir merken. Bisher kannte ich das eher, dass das mit kräftigem Weiß bemalt wird, aber so sieht es realistischer aus.
Die unterspäte Eisplatte ist so ein Detail, das mich echt begeistert: da sieht man, dass du dich mit realen Bildern beschäftigt hast, bzw gut beobachtet. Das macht dann nicht viel Arbeit, aber da trennt sich die Spreu vom Weizen beim Dioramenbau!

Danke fürs zeigen!

[Cyn]

Richtig cool! Das Wildwasser sieht viel realistischer aus, als alles, was ich bisher gesehen habe. Bei den Temperaturen tut es gut mal Eis zu sehen und dann auch noch so toll gemacht.

[NogegoN]

Das wird richtig gut

Gruß NogegoN

[zaroH]

Danke für das Feedback :-)

@Butch: Das mit der Farbe habe ich probiert, sah aber komisch aus. Die Späne funktionieren im Gegensatz dazu richtig gut.


Hauptbestandteil für Schnee ist bei mir Kaiser Natron. Ich mische Wasser und Holzleim 50:50 und gebe dann solange Natron dazu, bis es "grisselig" ist.






So wie auf dem Bild ist es ok.



Die Verwendung von Natron hat einen Nachteil. Natron zieht die Farbe aus dem Untergrund. Wenn man den Schnee also direkt auf einen Blauen Untergrund aufträgt, hat man am Ende blauen Schnee.
Um das zu verhindern habe ich einen kleinen Test gemacht.

Ganz links ist nur weiße Farbe, die mittlere und rechte Fläche hat noch eine dünne Schicht Holzleim darüber. Ich möchte sehen welcher Untergrund den besten Schnee ergibt.





So siehts aus nach dem Auftragen.



Am Ende hab ich noch reines Natron drüber gestreut.




Das ist das Ergebnis. Keine der Flächen hat sich verfärbt. Für das eigentliche Diorame werde ich die Variante mit der dünnen Leimschicht nehmen. So bin ich definitiv auf der sicheren Seite.



Eiszapfen dürfen auch nicht fehlen. Ich habe dazu einen dünnern Acrylstab mit einer Kerze erhitzt und als er weich geworden ist, hab ich gezogen und gedreht und gezogen usw.....



Hier kann man einige sehen. Man muss sie aber noch ein bisschen zurecht schneiden.




Zum befestigen habe ich wieder Holzleim verwendet.



Grünzeug darf natürlich auch nicht fehlen. Das wird dann nur an einigen Stellen unter dem Schnee heraus schauen.



Und ein paar Büsche......




Die Büsche habe ich mit Haarspray besprüht und dann sofort ne richtige Menge Natron drüber gestreut. Man braucht hier wieder ne ordentliche Ladung Spray und Natron.








Das wars für heute.

Morgen geht es mit dem Baum weiter.


cya zaroH

[Ocarina]

Meine Güte, das sieht ja mega genial als. Das mit dem Haarspray und Natron muss ich mir merken. Ich habe immer n bissel Holzleim mit nem Pinsel aufgetragen und dann "Schnee" drauf gestreut.
Ich freu mich schon auf die weiteren Schritte, das wird richtig toll!

[Cyn]

Ich habe ein bisschen Erfahrung mit Natron Schnee gesammelt (über die Jahre):
1. Das mit dem Farbe aus dem Untergrund ziehen stimmt. Aber auch nicht bei allen Farben. Versiegeln der Farbe mit einer dünnen Holzleimschicht funktioniert.
2. Das größere Problem ist, dass Natron über die Jahre die Feuchtigkeit aus der Luft absorbiert und sich dann in Verbindung mit Staub auch verfärben kann. Hier hilft eine stark verdünnte Holzleim Lasur als Schutz, oder Mattlack. Nachteil: Der Schnee wirkt nicht mehr pulverig. Man kann aber auch Glück haben, nach mittlerweile 10 Jahren ist ein Scheebase von mir, das nach deinem Prinzip gebaut wurde, fast noch so frisch, wie am ersten Tage. Ein anderes war nach 1 Jahr pipi-gelb ^^

[zaroH]

Huhu

Jep...ich kann die Beobachtungen von Cyn durchweg bestätigen. Um den Schnee zu versiegeln, habe ich auch schon Revell Modellbaukleber verwendet. Dadurch wird der Schnee aber sehr fest und kann bei Temperaturveränderungen reißen. Das ist mir bei einem Modell passiert.

Heute geht es damit weiter....

Der Baum


Ausgangspunkt war wie immer eine große Menge Kupferdraht. Dafür habe ich mir einfach ein dickes Stromkabel im Baumarkt gekauft und dann fleißig abisoliert.

Danach schön von unten nach oben Zweige verdrillt.....und verdrillt.....und verdrillt.....

Der Baum ist parallel zum Base entstanden.
















Hier war er mit auf einer Dienstreise in Österreich....







Das Verdrillen der Äste hat eine Ewigkeit gedauert. Das hat sich über ein paar Wochen gezogen.

Erste Stellprobe.




Unterste Schicht der Rinde war eine Modelliermasse aus dem 99 Cent Laden die an der Luft trocknet. Ich wollte keine teure Moduelliermasse dafür verwenden.



Die Äste haben eine Schicht flüssiges Green Stuff bekommen.



Für die Rinde verwende ich zwei Komponenten....Wasser und Heilerde und Wasser mit mehr Heilerde. Das eine wird schlammig, das andere fest. Die schlammige Komponente ist dafür da, die feste festzukleben.






Die Rinde ist mir diesmal nicht so gut gelungen. Die Strukturierung der Oberfläche hätte besser sein können.

Hier hat er schon die erste Farbe bekommen.



Nach den Grundfarben habe ich alles mit einem schwarzen Wash behandelt und danach trocken gebürstet für die Highlights.




Tannenzapfen dürfen natürlich auch nicht fehlen.

Ich habe dafür Green Stuff über eine Handfeile gerollt. So haben die Zapfen die passende Struktur bekommen.






Die Nadeln kommen von MiniNatur. Sechs oder sieben Packungen. Ich musste zwischendurch nachbestellen. Hat ähnlich lange gedauert wie das Verdrillen der Äste.



Eine Ladung Haarspray und ordentlich Natron später, ist er schön weiß.





Im nächsten Beitrag kommen wir dann endlich zum Krampus. Um den geht es ja eigentlich.


cya zaroH

[NogegoN]

+1!

Da hat sich aber jemand eine ganze Latte Fleißbienchen verdient
Gruß NogegoN